Schauen wir uns doch einfach mal um und informieren uns über Länder, in denen das Thema Rente und Altersvorsorge besser und verantwortungsvoller ggü. den Bürgern geregelt ist. Ein Blick nach Österreich genügt schon, um sich ein Bild von einem fortschrittlichen Rentensystem zu machen. Ich möchte nicht behaupten, dass die Österreicher oder die Norweger die Löffel der Weisheit gefressen haben, aber sie waren zu einem Zeitpunkt klüger als wir Deutschen und haben das Beamtentum in ihre Altersvorsorge integriert und/oder ihr Rentensystem in eine Kapitalmarkt-gestützte Geldmaschine umgestellt.
Der norwegische Renten-Staatsfond beinhaltet 1,3 Bio. EUR. Er setzt sich aus etwa 65 % Aktien und 35 % festverzinslichen Wertpapieren zusammen. Deutsche Zeitungen haben im ersten Halbjahr 2022 über einen Verlust dieses Alterssparmodells von 44 Mrd. EUR gefreut. Wir müssen aktuell den Jahresabschluss 2022 abwarten. Fakt ist, dass die Probleme an den Finanz- und Wertpapiermärkten auch an diesem Modell nicht spurlos vorbeigegangen sein dürfte. Trotzdem halte ich es für den definitiv richtigen Weg, unser staatliches Modell der Altersvorsorge ebenfalls in eine Geldmaschine zu verwandeln. Unvorstellbar hohe Berge an Investitionsmitteln ständen einer solchen Konstruktion in Deutschland zur Verfügung. Gelder, die in die deutsche und internationale Industrie investiert werden würden, um unsere Zukunft zu sichern.
siehe auch:
- Rentenversicherung ohne Beamte „ist natürlich Unsinn“ - FOCUS online
- Der norwegische Staatsfonds als staatlicher Pensionsfonds (fulda-online.de)
Natürlich würde die Mischung der Investments in Deutschland breiter gestreut, um Schwankungen an den Börsen weiter abzufedern.
Künftig werden alle Erwerbstätigen (Arbeiter, Angestellte, Beamte, Selbstständige, Unternehmer) in eine staatliche Rentenversicherung einzahlen, egal woher und wie die Einkünfte erzielt werden. Es gilt eine pauschale Beitragshöhe von 15 %. Die monatlichen Beiträge zur Rentenversicherung werden durch einen staatlichen Fondsmanager unter Kontrolle der BAFIN in Aktien, Staatsanleihen, Fonds, Schatzbriefe, Investments, Edelmetalle und Immobilien investiert. Dieser Mischfond bildet künftig die Grundlage der staatlichen Rentenversicherung. Jeder Rentenversicherungszahler erwirbt also Rentenversicherungs-Fondsanteile.
siehe auch: BaFin - Versicherer & Pensionsfonds
Alle anderen Rentensysteme (z. B. Ärzteversorgungswerk) werden in Zusatzrentensysteme umgewandelt, analog anderer betrieblicher Altersvorsorgesysteme.
Für die Pflegeversicherung ist pauschal ein Beitrag von 2 % zu zahlen.
Das Renteneintrittsalter wird dynamisiert. Die durchschnittliche Lebenserwartung (Männer/Frauen gemittelt) - 15 Jahre bildet das künftige Renteneintrittsalter des Folgejahres ab. Keine willkürliche Festlegung, sondern jederzeit von Jedem nachprüfbar. Heute sähe dies wir folgt aus:
Lebenserwartung 2021 Frauen 84 Jahre, Männer 78 Jahre, Mittel = 81 Jahre -15 Jahre = 66 Jahre für 2022.
Rentenerhöhungen finden jährlich nur noch statt, um die Inflation auszugleichen. Im Sinne der Generationengerechtigkeit muss einfach mehr für die Zukunft übrig bleiben. Schwankungen der Rentenhöhe können natürlich wie bei jedem anderen wertpapiergestützen Vermögensmodell vorkommen, wobei die Anteilswerte in der Regel an Wert gewinnen, was die monatlichen Rentenzahlungen ebenfalls zu volatilen Werten macht.
Renten werden grundsätzlich nicht besteuert. Sie stellen kein Einkommen im Sinne einer Einkommenssteuer dar.
Zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2023 von Matthias